Umfrageergebnisse im Jugendhilfeausschuss vorgestellt!

Am 31. Mai hatten wir die Möglichkeit, die ersten Ergebnisse unserer Umfrage zu Themen der Jugendbeteiligung in einem wichtigen politischen Gremium vorzustellen: dem Jugendhilfeausschuss (JHA) Potsdams - der sich mit allen Fragen rund um Kinder- und Jugendarbeit beschäftigt. Nach unserer kurzen Präsentation mit kleinem Quiz, bei dem die Ausschussmitglieder mal raten sollten, welche Antworten ihr uns am häufigsten gegeben habt, konnten wir mit den Anwesenden noch ein Gespräch führen, an dessen Ende eines klar war: die Jugendlichen von heute können, wollen und sollen mehr mitbestimmen, was passiert. Dazu ist das Wahlalter 16 ein wichtiger Schritt - aber es gibt noch unzählige andere Möglichkeiten sich einzubringen und Politik aktiv mitzugestalten. Möglichkeiten, die ihr uns in euren Antworten aufgezeigt habt – jetzt heißt es für alle Erwachsenen aber auch Jugendlichen: lernt was daraus, macht was daraus! Auch im Namen des JHA wollen wir uns nochmal ganz herzlich bei Euch bedanken, dass ihr so zahlreich bei unserer Umfrage und natürlich bei der Befragung zum Badstandort mitgemacht habt!

In den vergangenen Wochen haben wir gezählt, geclustert und geschlussfolgert, was 1.498 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 26 Jahren uns bei unserer Jugendbefragung im Rahmen von "Potsdam geht baden! Aber wo?" zum Thema Wählen ab 16 und Partizipation in Potsdam erzählt haben.

Der Stadtjugendring (insbesondere unser Projekt "Plan B - Beteiligung macht Schule") hat in Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Medienlabor und unterstützt durch die Stadt Potsdam diese große Kampagne durchführen können: wir waren an über 40 Orten in Potsdam (Schulen, Jugendeinrichtungen, öffentliche Plätze) und haben Jugendliche mit Fragebögen und an Meinungs-Pinnwänden NICHT NUR zur Bügerbefragung zum Badstandort informiert, sondern auch zum ganz wesentlichen Thema der eigenen Partizipationswünsche und -einstellungen in Bezug auf die kommunale Politik!

Im Folgenden die Ergebnisse im Überblick: 

Die Ergebnisse machen aus unserer Sicht überdeutlich, wie stark das Bedürfnis nach mehr Möglichkeiten  der  politischen Teilhabe im Großen und Kleinen bei den heutigen Potsdamer Jugendlichen ausgeprägt ist.
 
Gerade die hohe Zustimmung zum neuen Wahlalter ab 16 Jahren zeigt, dass die Jugendlichen dieser verantwortungsvollen Chance zur politisch-gesellschaftlichen Teilhabe sehr selbstbewusst und interessiert  begegnen – auch wenn es selbstverständlich ebenfalls kritische Stimmen gibt, die uns aufzeigen, wie wichtig ein stets reflektierender und weiterentwickelnder Umgang mit solchen und ähnlichen Verfahren ist, die unsere demokratischen Teilhabestrukturen bereichern sollen.
 
Als besonders aufschlussreich empfinden wir die gesammelten Aussagen dazu, was sich die Jugendlichen als Hilfestellung bzw. Motivationsgeber für ihr Wahlverhalten bzw. ihre Wahlentscheidung wünschen: Deutlich wird, dass sowohl eine viel jugendgerechtere Ansprache als nötig erachtet wird, als auch, dass als Kommunikationsmittel der Wahl sehr häufig auf das Internet und die neuen sozialen Netzwerke verwiesen wird. Auffällig ist ebenfalls in besonderem Maße, dass der Wunsch nach professioneller und inhaltlich-neutraler Aufklärung über politische Abläufe, Strukturen, über die Parteien und aktuelle Debatten gerade an Schulen - aber auch außerhalb - sehr groß ist.
 
Ebenfalls sehr aussagekräftig ist die hohe Zustimmung zu einem Mitbestimmungsgremium für Jugendliche, dass aber im Moment in Potsdam so nicht existiert.

Wir sind stolz, diese Ergebnisse jetzt zu präsentieren. Im Sinne eines offenen Prozesses laden wir alle Interessierten herzlich ein, sich die Ergebnisse genau anzuschauen, gemeinsam mit uns Schlussfolgerungen zu ziehen, diese zu diskutieren und zusammen in der Kinder- und Jugendbeteiligungsarbeit umzusetzen. Dazu werden wir nach der Sommerpause weitere Veranstaltungen durchführen. Jugend, Zivilgesellschaft, Politik, Schule, Verwaltung und Jugendarbeit sollten gemeinsam und querschnittsübergreifend an diesem Thema weiterarbeiten.