10 Fragen an: Mike Schubert (SPD)

Wie denken die Stadtverordneten und die Vereine und Initiativen über die Bad-Befragung? Welchen Standort bevorzugen sie und warum? Und was meinen die Politiker eigentlich zum Wahlalter 16? Diese und andere Fragen haben wir gestellt. In Folge 2 befragten wir Mike Schubert (39), er ist Vorsitzender der SPD-Stadtfraktion und der SPD Potsdam. Mike Schubert arbeitet als Referent für die Landesregierung Brandenburg.

Wann und wo haben Sie Ihr Seepferdchen (1. Schwimmstufe) gemacht?

Das war so 1980 oder ´81 in der Schwimmhalle am Brauhausberg. Daran habe ich sehr gute Erinnerungen.

Welche der zwei abgefragten Bad-Varianten bevorzugen Sie?

Ich bevorzuge den Neubau am Volkspark.

Was sind Ihre drei besten Argumente für diese Variante?

Das Bad würde hier mitten im Grünen liegen und nicht wie am Brauhausberg zwischen zwei Bundesstraßen und direkt an der meist befahrenen Kreuzung Potsdams. Außerdem wird in den kommenden Jahren das Bevoelkerungswachstum eher noerdlich der Havel stattfinden. Da finde ich es gut, wenn wir links und rechts der Havel ein Bad zur Verfügung stellen. Auch ein Aspekt ist die Verkehrssicherheit: Die grosse Kreuzung am Brauhausberg ist gerade für Kinder schwierig. Wer am Bahnhof aus der Straßenbahn steigt, müsste weiterhin ueber eine sehr befahrene Kreuzung zum Bad.

Was ist ein gutes Argument gegen diese Variante?

Mein Bauch! (lacht) Ich konnte schon immer am Brauhausberg schwimmen gehen und daher habe ich einfach eine starke emotionale Bindung daran – und da bin ich ganz sicher nicht der Einzige. Aber solch eine wichtige Entscheidung sollte man mit dem Kopf und nicht aus dem Bauch heraus treffen.

Haben Sie an dem vergangenen Werkstattverfahren rund um die Bäderversorgung teilgenommen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

Nein, habe ich nicht und zwar ganz bewusst. Es war in erste Linie als Verfahren für die Bürger gedacht und ich wollte nicht dazu beitragen, dass wir Stadtverordnete es parteipolitisch aufheizen.

Was halten Sie von der aktuellen Befragung als Methode der Bürger/innen-Beteiligung?

Prinzipiell gut, aber ich bin eher vorsichtig, was sogenannte repräsentative Befragungen zur Beteiligung angeht. Ich finde, es muss nicht immer das große Meinungsforschungsinstitut mit einer total geschliffenen Fragestellung sein. Befragungen hängen immer vom Willen des Einzelnen ab, sich zu beteiligen. Und bei einer repräsentativen Befragung wird nie deutlich, wie viele Menschen sich nicht daran beteiligt haben – damit fehlt meiner Meinung nach eine sehr wichtige Information – anders als bei z.B. Wahlen.

Was halten Sie vom aktiven Wahlrecht ab 16 Jahren?

Gut, weil die Jugendlichen mit 16 Jahren auch schon einen Beruf wählen können.
Da hat es für mich keinen Sinn, dass sie sich dann nicht an Wahlen beteiligen und damit an politischen Prozessen teilhaben durften. Wer einen Berufsvertrag unterzeichnen kann, muss sich auch beteiligen dürfen – und so ist es jetzt ja auch.

Welche Bedeutung hat die Jugendbeteiligung für Sie im Rahmen der aktuellen Befragung?

Jugendliche sind eine wichtige Nutzergruppe des Bades. Wir reden immer so viel von ganzen Familien und Sportvereinen aber gerade die Jugendlichen sind doch eine der wesentlichen Nutzergruppen und daher haben ihre Stimmen auch ein großes Gewicht.

Wie stellen sich die Parteien für die nächsten Kommunalwahlen 2014 auf die neue Wähler/innengruppe der Jugendlichen ab 16 Jahren ein?

Wir haben in den letzten Jahren schon immer sehr junge Kandidatenlisten für die Wahlen gehabt. Damit geben wir schon lange jungen Menschen die Chance auf guten Listenplätzen zu kandidieren und damit auch wirklich gewählt zu werden. So sind sie nicht nur „Feigenblätter“ sondern voll dabei. Die nächsten eineinhalb Jahre werden wir intensiv nutzen, um unseren Kandidaten aus den Reihen der JuSos das nötige „Rüstzeug“ mitzugeben. Dazu bieten wir in unserer Kommunalakademie die Möglichkeit für junge Menschen sich mit Themen wie etwa dem Baurecht, der Pressearbeit, den Finanzen etc. zu beschäftigen. Das ist mir besonders wichtig, da ich den Eindruck habe, dass gerade bei jungen Politikern ganz besonders genau hingeschaut wird.

Mit wem würden Sie gerne mal die neue Wasserrutsche runter rutschen und warum?

Mit meinen Kindern – sobald sie beide groß genug sind.
 

Mike Schubert (SPD) im Video-Interview