10 Fragen an: Dr. Hans-Jürgen Scharfenberg (DIE LINKE)

Wie denken die Stadtverordneten und die Vereine und Initiativen über die Bad-Befragung? Welchen Standort bevorzugen sie und warum? Und was meinen die Politiker eigentlich zum Wahlalter 16? Diese und andere Fragen haben wir gestellt. Und starten damit unsere Reihe „10 Fragen an".

In Folge 1 befragen wir Dr. Hans-Jürgen Scharfenberg (58), Vorsitzender der Stadtfraktion von DIE LINKE Potsdam und Abgeordneter des Brandenburger Landtags.

Wann und wo haben Sie Ihr Seepferdchen (1. Schwimmstufe) gemacht?

Ich habe mein Seepferdchen in meinem Geburtsort Annaberg gemacht. Das war so ungefähr 1962. Am Anfang hatte ich so meine Schwierigkeiten zum Schwimmen zu finden, weil in dem Ort die Bademöglichkeiten nicht so gut waren wie hier in Potsdam. Es gab da nur ein Freibad und das war auch noch schlecht zu erreichen. Aber als ich dann erstmal schwimmen konnte, habe ich mich wirklich gefreut und es macht mir auch heute noch viel Spaß.

Welche der zwei abgefragten Bad-Varianten bevorzugen Sie?

Ich bevorzuge den Neubau am Brauhausberg.

Was sind Ihre drei besten Argumente für diese Variante?

Und zwar, weil es der zentralste Standort ist und damit die besten Verkehrsanbindungen für alle Einwohner/innen Potsdams bietet. Insbesondere aber auch gerade für die Schüler/innen und Bewohner/innen aus dem Umland Potsdams. Außerdem kennen viele Menschen den Brauhausberg als Standort für eine Schwimmhalle schon lange und können sich daher sehr gut damit identifizieren. Und mit einer Schwimmhalle vor Ort kann der Brauhausberg auch weiterhin als öffentlicher Platz genutzt werden, ansonsten wird er für privaten Wohnungsbau verwertet und wäre damit gerade für Jugendliche nicht mehr ohne Weiteres nutzbar.

Was ist ein gutes Argument gegen diese Variante?

Man könnte die Fläche mit Wohnungen bebauen. Allerdings wären die dann ziemlich teuer und daher kann man das Wohnungsproblem in Potsdam damit auch nicht lösen.

Haben Sie an dem vergangenen Werkstattverfahren rund um die Bäderversorgung teilgenommen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

Ja, ich habe mitgemacht - und zwar deshalb, weil mir dieses Problem sehr am Herzen liegt.
Das war die Chance, eine wirklich lange Diskussion zu einer gemeinsamen und tragfähigen Lösung zu bringen.

Was halten Sie von der aktuellen Befragung als Methode der Bürger_innen-Beteiligung?

Sehr viel. Deshalb hatten wir in der Stadtverordnetenversammlung bereits mehrfach beantragt, dass in diesem Zusammenhang eine solche Bürger/innen-Befragungen durchgeführt wird. Dies wurde aber in der Vergangenheit immer wieder von einer Mehrheit abgelehnt. Eine solche Umfrage ermöglicht nun endlich den Bürger/innen, ihren Einfluss geltend zu machen und schafft eine gute Grundlage für Entscheidungen der Stadtverordnetenversammlung. Besonders bei großen Investitionen und bei öffentlichen Einrichtungen, wie dem Bad, müssen alle an der Entscheidung beteiligt werden – zum Beispiel etwa durch eine solche Befragung.

Was halten Sie vom aktiven Wahlrecht ab 16 Jahren?

mehr dazu im Video unter diesem Interview.

Welche Bedeutung hat die Jugendbeteiligung für Sie im Rahmen der aktuellen Befragung?

Das neue Bad wird für eine lange Zeit gebaut und daher werden die jungen Menschen von heute am längsten mit den Auswirkungen dieser Entscheidung zu tun haben. Deswegen haben sie ein großes Interesse daran und müssen somit natürlich auch besonders  einbezogen werden.

Wie stellen sich die Parteien für die nächsten Kommunalwahlen 2014 auf die neue WählerInnengruppe der Jugendlichen ab 16 Jahren ein?

Wir wollen und werden unsere Arbeit viel stärker für junge Menschen öffnen und besonders in unserer Öffentlichkeitsarbeit jugendgerechtere Formen wählen. Es soll allgemein eine einladende Offenheit hergestellt werden, die das Mitmachen nicht nur leicht ermöglicht, sondern gerade jungen Menschen viel und direkte Gelegenheit bietet, sich einzubringen.

Mit wem würden Sie gerne mal die neue Wasserrutsche runter rutschen und warum?

Mit dem jüngsten Teilnehmer der Aktion des Stadtjugendrings zur Jugendbeteiligung, schließlich muss der Spaßfaktor der Rutsche  ja ausgiebig getestet werden!

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Dr. Hans-Jürgen Scharfenberg (DIE LINKE) im Video-Interview