10 Fragen an: Daniela Kriegbaum (BI Pro Brauhausberg)

Wie denken die Stadtverordneten und die Vereine und Initiativen über die Bad-Befragung? Welchen Standort bevorzugen sie und warum? Und was meinen die Politiker eigentlich zum Wahlalter 16? Diese und andere Fragen haben wir gestellt. Heute: Daniela Kriegbaum (40), Rechtsanwältin, engagiert sich als Vereinssprecherin und stellvertretende Vorsitzende im ProBrauhausberg e.V..

Wann und wo haben Sie Ihr Seepferdchen (1. Schwimmstufe) gemacht?

Das war 1976 in Frankfurt an der Oder, da war ich 5 Jahre alt. (lacht)

Welche der zwei abgefragten Bad-Varianten bevorzugen Sie?

Ich bevorzuge den Bad-Neubau am Brauhausberg.

Was sind Ihre drei besten Argumente für diese Variante?

Zum Ersten sehe ich am Brauhausberg die zentralste Lage und den mit Abstand besten Anschluss an alle öffentlichen Verkehrsmittel. Zum Zweiten möchte ich nicht, dass der Brauhausberg – sollte das Bad am Volkspark gebaut werden – für privaten, gewinnorientierten Wohnungsbau verwertet und dann mit teuren mehrgeschossigen Gebäuden vollgeklatscht wird. Und zum Dritten kann nur beim Neubau am Brauhausberg der ununterbrochene Schwimmbetrieb während der Bauphase gesichert werden. Zudem wurden im Werkstatt-Verfahren 3 von 4 möglichen Varianten auf den Brauhausberg abgestellt und wie ich finde, damit ein klarer Bürger/innen Wille für den Standort Brauhausberg formuliert!

Was ist ein gutes Argument gegen diese Variante?

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass die Einwohner_innen in Potsdams Norden ein Schwimmbad in Ihrem Stadtteil haben wollen, weil die dortige Infrastruktur schon noch zu wünschen übrig lässt. Allerdings geht es bei der Wahl des Standortes des neuen Bades um eine Entscheidung für die ganze Stadt und daher müssen eben auch die Bedürfnisse aller Potsdamer/innen – ob jung, ob alt, ob Nord, ob Süd – berücksichtigt werden.

Haben Sie an dem vergangenen Werkstattverfahren rund um die Bäderversorgung teilgenommen? Wenn  ja, warum ? Wenn nein, warum nicht?

Ja, ich habe teilgenommen, da es dabei um Bürger/innen-Beteiligung ging und weil wir uns schon im Vorfeld zusammen mit der Potsdamer Bürgerkooperation eben genau für Bürger/innen Beteiligung eingesetzt haben. Außerdem hatte ich so die Chance mich mit allen Detail-Fragen rund ums Bad zu beschäftigen.

Was halten Sie von der aktuellen Befragung als Methode der Bürger_innen-Beteiligung?

Grundsätzlich finde ich Befragungen nicht schlecht, allerdings wäre es aus meiner Sicht sehr wünschenswert, wenn die Bürger/innen viel frühzeitiger mit einbezogen würden. Außerdem sollte es lieber eine verbindliche Abstimmung statt nur einer unverbindlichen Befragung geben!

Was halten Sie vom aktiven Wahlrecht ab 16 Jahren?

Das finde ich sehr gut! So bekommen die jungen Leute die Möglichkeit zur Mitsprache und können so vielleicht frühzeitig für Politik begeistert werden.

Welche Bedeutung hat die Jugendbeteiligung für Sie im Rahmen der aktuellen Befragung?

Es ist mir sehr wichtig die Jugendlichen bei dieser Entscheidung mitzunehmen, denn es geht schließlich um die Zukunft der Stadt und damit auch um die Zukunft der jungen Menschen. Die Jugendlichen von heute sind die Familien von morgen und sie sind natürlich auch diejenigen die als zukünftige Steuerzahler/innen die Kosten mittragen.

Wie stellen sich die Parteien für die nächsten Kommunalwahlen 2014 auf die neue Wähler/innengruppe der Jugendlichen ab 16 Jahren ein?

Ich denke, dass die Parteien mehr Gebrauch von jugendgerechten Kampagnen machen und ihre Wahlkämpfe viel mehr für Jugendliche gestalten werden. Das wird natürlich auch dafür sorgen, dass mehr jugendorientierte Themen auf der Tagesordnung stehen werden.

Mit wem würden Sie gerne mal die neue Wasserrutsche runter rutschen und warum?

Mit meinem Kind, selbstverständlich – weil rutschen auch mir immer noch Spaß macht! (lacht)
 

Daniela Kriegbaum (BI Pro Brauhausberg) im Video-Interview