10 Fragen an: Carola Walter (Bürgerbündnis)

Wie denken die Stadtverordneten und die Vereine und Initiativen über die Bad-Befragung? Welchen Standort bevorzugen sie und warum? Und was meinen die Politiker eigentlich zum Wahlalter 16? Diese und andere Fragen haben wir gestellt. Die Fragen im Interview beantwortete für uns: Carola Walter (58), Vereinsvorsitzende des Bürgerbündnis Freie Wähler. Im Videointerview antworteten Carola Walter und Annett Neumann (46), stellv. Vereinsvorsitzende des Bürgerbündnis Freie Wähler, gemeinsam .

Wann und wo haben Sie Ihr Seepferdchen (1. Schwimmstufe) gemacht?

Die erste Schwimmstufe habe ich in den 60er Jahren im damaligen Werner-Alfred-Bad bei meinem Schwimmlehrer Herrn  Wills  gemacht. Heute gehe ich oft in den Bioladen, der jetzt in dem Gebäude ist, und finde es eigentlich schade, dass das Bad dort nicht erhalten wurde.

Welche der zwei abgefragten Bad-Varianten bevorzugen Sie?

Ich bevorzuge den Neubau am Brauhausberg.

Was sind Ihre drei besten Argumente für diese Variante?

Zum Ersten die zentrale Lage des Brauhausberges, der mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln – nicht nur der Straßenbahn – sehr gut zu erreichen ist.
Zum Zweiten ist die Einwohnerdichte am Brauhausberg und Umgebung einfach höher als am Volkspark - das wird sich auch zukünftig nicht ändern – und daher hätten hier deutlich mehr Menschen kurze und direkte Wege zum neuen Bad .
Und zum Dritten macht Baden am Brauhausberg einfach am meisten Spaß! (lacht)

Was ist ein gutes Argument gegen diese Variante?

Um ehrlich zu sein, habe ich viel über diese Frage nachgedacht und mir ist da nichts Richtiges eingefallen. Die Betriebskosten der Bäder an beiden Standorten sind gleich – lediglich die Gewinne aus den Verkäufen der Flächen am Brauhausberg werden unterschiedlich bewertet. Es wird ja gesagt, sollte das Bad am Brauhausberg gebaut werden, könne man die dortigen Flächen nicht oder nur zum Teil für Wohnungsbau an private Investoren verkaufen und damit würde wiederrum weniger Geld für den Badneubau gewonnen werden – was also den Stadthaushalt mehr kosten würde. Aber eigentlich sehe ich keine Probleme darin auch entsprechend Flächen im Potsdamer Norden – also in Volkspark Nähe – zu verkaufen, um so genauso viel Geld einzunehmen – wie es für den Brauhausberg vorgesehen ist. Bedeutet in Kürze also, es gibt kein Argument das gegen den Brauhausberg spricht – insbesondere nicht das Geld, da beide Standorte gleich teuer sind.

Haben Sie an dem vergangenen Werkstattverfahren rund um die Bäderversorgung teilgenommen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

Ja, als Vorsitzende des Bürgerbündnis e.V. war die Teilnahme für mich selbstverständlich. Zum Einen ging es mir darum unsere Mitglieder über die aktuellen Entwicklungen zu informieren und zum Anderen weil bei uns Bürgerbeteiligung sehr im Vordergrund steht. Außerdem habe ich so einen guten Einblick in alle möglichen Varianten bekommen – übrigens deutlich mehr als zwei – und konnte mich so auch intensiv mit vielen Bürgern austauschen. Es hat zwar Spaß gemacht, war aber auch ein hartes Stück Arbeit.

Was halten Sie von der aktuellen Befragung als Methode der Bürger/innen-Beteiligung?

Finde ich grundsätzlich sehr gut, da wir Bürgerbeteiligung immer begrüßen. Es wäre schön, wenn die Stadtverordneten das Votum der Bad-Befragung auch übernehmen.

Was halten Sie vom aktiven Wahlrecht ab 16 Jahren?

Siehe Video!

Welche Bedeutung hat die Jugendbeteiligung für Sie im Rahmen der aktuellen Befragung?

Das ist ein sehr wichtiger Aspekt, da die Jugendlichen eine der Hauptnutzergruppen sind – allein schon durch den Schul- und Vereinssport  - und daher sollen und können sie eben auch mitentscheiden.

Wie stellen sich die Parteien für die nächsten Kommunalwahlen 2014 auf die neue Wähler&innengruppe der Jugendlichen ab 16 Jahren ein?

Potsdam als lebens- und liebenswerte Stadt für alle Generationen mitzugestalten und dabei die jungen Leute einzubeziehen, ist eine große und wichtige Aufgabe für uns. Das BürgerBündnis Freie Wähler hat kein von „oben“ bestimmtes Programm o.ä. – als basisdemokratischer politischer Verein nehmen wir die Themen der Bürgerinnen und Bürger auf, formulieren die Fragestellungen und suchen gemeinsam Lösungen. Dazu laden wir selbstverständlich auch die Jugend ein. Bei uns kann sich jeder – auch ohne Mitgliedschaft - engagieren.

Mit wem würden Sie gerne mal die neue Wasserrutsche runter rutschen und warum?

Mit allen Kindern, so dass ich die Freude und den Spaß miterleben kann. Erst dann wüsste ich, dass wir es richtig gemacht haben! (lacht)
 

Annett Neumann und Carola Walter (Bürgerbündnis) im Video-Interview